Frauenleben im NS-Alltag (Bonn 1933-1945)
 
Nur einige Bonnerinnen haben im Jahr 1933 begriffen, dass die Machtübernahme der Nationalsozialisten auch ihr Leben entscheidend verändern würde. Die zwölf Jahre  der NS-Herrschaft haben aber tiefe Spuren im Leben aller Frauen hinterlassen. Thema der Ausstellung war der Eingriff der NS-Frauen- und Geschlechterpolitik in das Alltagsleben der Bonnerinnen und das Frauenhandeln der damaligen Zeit.
 
In acht Abteilungen wurden entscheidende Etappen des Frauenlebens im NS-Alltag sichtbar gemacht. Ausgehend von der nationalsozialistischen „Lösung der Frauenfrage“ und der massenhaften Organisation der „deutschen“ Frauen durch den Herrschaftsapparat wurden die Durchführung der Eugenik, die Verfolgung und Vernichtung der „rassisch minderwertigen“ Frauen und die Ausnützung der weiblichen Arbeitskraft zu Erlangung des „gesunden“ Volkskörpers als zentrale Aspekte der NS-Frauenpolitik aufgezeigt.
 
Bonnerinnen waren von der NS-Frauen- und Geschlechterpolitik auf sehr unterschiedliche Weise betroffen. In Bonn waren sie aktive Nationalsozialistinnen, Mitläuferinnen und angepasste „unpolitische“ Frauen. Sie leisteten aber auch aus unterschiedlichen Motiven Widerstand. Vor allem aber waren Tausende Frauen Opfer, die vom System ausgesondert, stigmatisiert und vernichtet wurden.